Heidegger, Martin: Überlegungen II-VI (Schwarze Hefte 1931–1938)

Herausgegeben von Peter Trawny
2014. VI, 536 Seiten. Ln 68,00 €
ISBN 978-3-465-03815-3
Martin Heidegger Gesamtausgabe 94


Von 1931 bis zum Anfang der siebziger Jahre zeichnet Heidegger in vierunddreißig Wachstuchheften Gedanken und Gedankengefüge auf. Zuweilen – wie in den "Überlegungen" (GA 94–96) der dreißiger Jahre – stellen sie eine unmittelbare Auseinandersetzung mit der Zeit dar. Dann – wie in den "Vier Heften" (GA 99) vom Ende der vierziger Jahre – erweisen sie sich als philosophische Versuche, so dass die Schwarzen Hefte sich am ehesten als "Denktagebücher" bezeichnen lassen. Weil die Aufzeichnungen sich immer wieder der Nähe der Tagesereignisse aussetzen, zeigen sie sich in einem unverwechselbaren Stil. In den Schwarzen Heften scheint der Leser dem Denker so nahe zu sein wie sonst nie.

In Band 94 der Gesamtausgabe, den Schwarzen Heften 1931–1938, nimmt die Auseinandersetzung mit der Entscheidung zum einjährigen Rektorat an der Universität Freiburg 1933/34 einen großen Raum ein. Es wird deutlich, dass Heidegger bei aller Zustimmung zum politischen Umbruch der Nationalsozialisten von Anfang an Bedenken gegen diese hegt. Die Niederlegung des Amtes gibt neuen Raum frei für die Ausarbeitung des seinsgeschichtlichen Denkens, das unmittelbarer als in allen anderen Schriften Heideggers auf alltägliche Phänomene in Religion, Kunst und Wissenschaft angewendet wird. Insbesondere diese seine seinsgeschichtlichen Lagebeurteilungen bestimmen den Charakter dieser Hefte.

From 1931 up to the early seventies, Heidegger recorded fabrics of his thinking in thirty-four oilcloth notebooks, the so-called (and famously controversial) Black Notebooks. While they sometimes discuss and expose themselves to the events of the day, these recordings also turn out to be something of a laboratory for philosophical experiments, so that, in their unmistakeable style,  the Black Notebooks can best be described as philosophical diaries. In vol. 94, Heidegger at length examines his acceptance of a one-year rectorate at the University of Freiburg in 1933/34. It becomes clear that from the beginning Heidegger, notwithstanding his support of the political upheaval brought about by the National Socialists, has reservations about them. The eventual resignation from the office opens up new opportunities for the elaboration of the being-historical thinking, which considerably more than in Heidegger´s other writings is applied directly to everyday phenomena in religion, art and science. These assessments of the being-historical situation determine the character of these notebooks.

 

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