Moderne Patronage

Annäherungen an die Bedeutung personaler Verflechtungen in Politik und Wirtschaft des 19. und 20. Jahrhunderts
Hrsg. von Robert Bernsee, Jens Ivo Engels, Volkhard Huth und Volker Köhler
2020. XXII, 168 Seiten. Ln 72,00 €
ISBN 978-3-465-01636-6
Bensheimer Forschungen zur Personengeschichte 4

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Es entspricht vielfältiger Lebenserfahrung, dass noch in modernen, hochkomplexen Gesellschaften persönliche Existenzsicherung, soziale Bewährung und die Durchsetzung politischer Ziele nicht allein durch individuelle Integrität und Tüchtigkeit zu garantieren sind. Persönliche Protektions- und Treueverhältnisse geben sich, teils verborgen, teils öffentlich, global als Regelungsmechanismen des Sozialverhaltens zu erkennen. Die in diesem Band versammelten Beiträge setzen es sich zum Ziel, die für frühneuzeitliche okzidentale Gesellschaften bereits ertragreiche Analyse von Patronageverhältnissen an Untersuchungszusammenhängen der modernen Geschichte fallweise zu erproben. Daraus ergab sich ein methodisch bedeutsamer Schluss: Bei der Erforschung von Formalisierungsverhältnissen darf sich der Blick  nicht nur auf abstrakte Regulative richten, sondern muss zunächst einmal die internen Befindlichkeiten, Spielräume, Wünsche und Strategien der beteiligten Personen bzw. sozialen Gruppen in den Blick nehmen.

It is in keeping with the lessons everyday life experience teaches us that even in modern, highly complex societies, securing one´s personal means of existence, the achievement of social status and the implementation of political goals cannot be gained solely by individual integrity and efficiency. Personal relationships of protection and loyalty, clandestine as well as acted out in the open, are functioning globally as accepted mechanisms for regulating social behaviour. The contributions collected in this volume aim to test the analysis of patronage relations, which has already proven fruitful for early modern occidental societies, on a case-by-case basis in the context of modern history. This yields a methodologically significant conclusion: In the investigation of relations of formalization, the focus must not be primarily directed at abstract regulative aspects, but must first of all take into account the internal sensitivities, scope, desires and strategies of the individuals or social groups involved.


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