Heidegger, Martin: Grundbegriffe der aristotelischen Philosophie(Ausgabe: Leinen)(Sommersemester 1924)
Auf der Grundlage seiner seit 1922 im Hinblick auf ein Buchprojekt neu intensivierten und stets eng am griechischen Original erfolgenden Lektüre der aristotelischen Metaphysik, Physik, Nikomachischen Ethik, Politik, Rhetorik sowie der Schriften De anima und De partibus animalium unternimmt es Heidegger, eine beachtliche Anzahl der darin gebrauchten Grundbegriffe zur Auslegung zu bringen. So sehr Heidegger sich dabei einerseits von der inneren Dynamik der Texte leiten lässt, so macht sich doch andererseits ein systematischer Impetus bemerkbar, der den Gang der Vorlesung zu einem klar erkennbaren hermeneutischen Doppelschritt fügt: In der Orientierung an aristotelischen Grundbegriffen wird das menschliche Dasein im Sinne des miteinandersprechenden In-der-Welt-Seins als des Bodens für alle Begrifflichkeit herausgestellt, um dann von diesem Boden aus den Begriff der kinesis als radikales Ergreifen der Ausgelegtheit des Daseins zu interpretieren. Was sich hierin ankündigt, ist nichts anderes als die fundamentalontologische Analytik des Daseins, wie sie zu jener Zeit im Denken Heideggers Gestalt annimmt und drei Jahre später in Sein und Zeit der weiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden wird.
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