Friedrich Hölderlin FHA

 

Frankfurter Hölderlin Ausgabe (FHA)

Die 1975 erschienene »Einleitung« zur Frankfurter Ausgabe der Sämtlichen Werke Friedrich Hölderlins war der Startschuss zu einem langen Weg, der – anders als der zunächst auf fünf Jahre angelegte Editionsplan in Aussicht stellte – erst im Jahre 2008 enden sollte. Dietrich Eberhard Sattler, Michel Leiner und KD Wolff begannen damals, im Verhältnis zur ersten, von Norbert von Hellingrath initiierten, zwischen 1903 und 1923 veröffentlichten historisch-kritischen Ausgabe sowie zur zwischen 1943 und 1985 erschienenen von Friedrich Beißner und Adolf Beck verantworteten Großen Stuttgarter Ausgabe mit einer revolutionären Editionstechnik. Hölderlins Werk wurde neu und anders zugänglich gemacht. Auf der Grundlage einer durchgängigen Faksimilierung aller Manuskripte des Dichters und der dazugestellten diplomatischen Umschrift wurde die erste originalgetreue Präsentation seiner Dichtung verwirklicht und die Hölderlin-Philologie auf ein einzigartiges Niveau gehoben.

Mit dieser Ausgabe wurde sichtbar, wie Hölderlin arbeitete und wie problematisch jede Werkedition dieser Dichtung ist, wenn sie auf die Wiedergabe der Arbeitsweise verzichtet. Wer heute Hölderlins Werk genauer kennenlernen will, kommt an der Frankfurter Ausgabe, dem Nonplusultra aller bisherigen Hölderlin-Ausgaben, nicht mehr vorbei.

Sattler, Leiner und Wolff verfolgten mit der Frankfurter Ausgabe jedoch nicht nur philologische Absichten. So beginnt die »Einleitung« mit einem Motto, das die Herausgeber Hölderlins Übersetzung von Pindars Zweiter pythischer Ode entnahmen:

»Unmöglich aber, daß ein Wort auswerfe
Das Kraft hat unter den Guten
Der listige Bürger.«

 

Klassische Ansicht