1990. XIV, 422 Seiten. Ln 29,00 €
ISBN 978-3-465-02217-6
Philosophische Abhandlungen Band 56
Bei dem gegenwärtigen Interesse an einer Reflexion auf die methodologischen und erkenntnistheoretischen Grundlagen der modernen Naturwissenschaft hat auch Husserls Philosophie der Naturwissenschaft zunehmend mehr Beachtung gefunden. Unbeachtet ist dabei geblieben, daß Husserls Philosophie der Naturwissenschaft ihren systematischen Ort in einer Philosophie der Natur hat und die heute übliche Trennung von Wissenschaftstheorie und Naturphilosophie für ihn darum nicht existiert. Husserl hat seine Naturphilosophie erstmals 1913 im Zweiten Buch der »Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie« in systematischer Form dargestellt. Rang behandelt in seinem Buch jenes Teilstück der phänomenologischen Philosophie der Natur zur Zeit der »Ideen«, das in Husserls Stufensystem der konstitutiven Phänomenologien unter dem Titel »Die Konstitution der materiellen Natur« »nach unten« von der Phänomenologie der Raumzeitlichkeit und »nach oben« von der Phänomenologie der belebten Natur abgegrenzt ist.
In seiner systematischen Auslegung dieses Teilstücks der phänomenologischen Philosophie Husserls stellt der Autor heraus, daß eine phänomenologische Naturphilosophie nur als eine Philosophie der Naturerfahrung möglich ist. Nur durch die Explikation seines problemgeschichtlichen Horizonts können wir hoffen, die systematischen Fragestellungen des Husserlschen Ansatzes sachlich besser verstehen zu lernen.