Untersuchungen zu sozialen, rechtlichen und theologischen Reaktionen auf religiöse Abweichungen im westlichen und östlichen Mittelalter.
Herausgegeben von Dieter Simon
1990. VIII, 230 Seiten. Ln € 34.-
ISBN 978-3-465-02228-2
Ius Commune Sonderheft 48
Die christlichen Gesellschaften sahen sich seit ihren Anfängen vor die Aufgabe gestellt, die richtigen religiösen Lehren und Verhaltensweisen zu definieren. Diese Definitionen wurden nicht zuletzt durch Abgrenzungen von abweichenden Meinungen und Praktiken sowie durch Ausgrenzungen von Andersgläubigen erarbeitet. Die Beiträge dieses Bandes widmen sich der Frage, mit welchen Techniken des Rechts, der Theologie oder der sozialen Kontrolle religiöse "Normalität" bestimmt und durchgesetzt, bzw. religiöse Devianz als solche festgesetzt und sanktioniert wurde. Anschaulich gemacht werden diese Techniken an Beispielen des Umgangs mit Andersgläubigen (Juden, Heiden) und mit normwidrigem Verhalten von Christen (Häretikern, Heiligen, Sektierern).