1. Die Geschichte des Seyns (1938/40)
2. Koinón. Aus der Geschichte des Seyns (1939)
Herausgegeben von Peter Trawny
3., durchgesehene und ergänzte Auflage 2022.
XII, 230 Seiten. Ln 39,00 €
ISBN 978-3-465-02852-9
IMartin Heidegger Gesamtausgabe 69
Die beiden Abhandlungen "Die Geschichte des Seyns" (1938/40) und "Koinón. Aus der Geschichte des Seyns" (1939/40) befinden sich in einem sachlichen Bezug zu den "Beiträgen zur Philosophie (Vom Ereignis)", die wiederum einen Zusammenhang mit anderen seynsgeschichtlich entworfenen Abhandlungen aus jener Zeit wie der "Besinnung" (1938/39) entfalten.
Die Abhandlung "Die Geschichte des Seyns" erfährt und denkt, wie die "Beiträge zur Philosophie", die Wahrheit des Seyns als Ereignis. Sie erläutert grundlegende Bestimmungen eines Denkens, das die Geschichte nicht mehr historisch, sondern von der Zukunft, dem Kommen des Kommendsten her, versteht. Die im seynsgeschichtlichen Blick auf das Ereignis gegebene Überwindung der Metaphysik macht eine Auseinandersetzung mit den geschichtlichen Phänomenen der sich in der Macht der Machenschaft vollendenden Neuzeit notwendig. Daher dürfen die ausführlichen Überlegungen zur neuzeitlichen Erscheinung der Macht als die Mitte der Abhandlung bezeichnet werden.
In der Abhandlung "Koinón. Aus der Geschichte des Seyns" setzt sich das Vorhaben, die geschichtliche Wirklichkeit der metaphysisch verfaßten Neuzeit seynsgeschichtlich zu deuten, ins Werk. Der im September des Jahres 1939 begonnene Krieg, den Heidegger als seynsgeschichtliches Phänomen denkt, hinterläßt seine Spur. Den Kern der Abhandlung bildet auch hier das Verhältnis von Machenschaft und Macht. Der "Entwurf zu Koinón. Zur Geschichte des Seyns" erörtert im Grunde dieselben Fragen wie die erste Abhandlung, bedenkt jedoch im Einzelnen andere Momente des Gefragten. Im Unterschied zu "Koinón" aber schließt der "Entwurf" mit Worten von dem Kommen des letzten Gottes.