Die Metaphysik der Sprache und die Wesung des Wortes
Zu Herders Abhandlung "Über den Ursprung der Sprache"
Herausgegeben von Ingrid Schüßler
1999. XII, 220 Seiten. Ln 39,00 €
ISBN 978-3-465-03026-3
Martin Heidegger Gesamtausgabe 85
Mit diesem Band erhält Heideggers vielfältiges Nachdenken über Wesen und Wesung der Sprache wichtige Ergänzungen. Für ein zweistündiges Oberseminar im Sommersemester 1939 setzte er sich mit Herder und dessen preisgekrönter Schrift "Über den Ursprung der Sprache" auseinander. Die Aufzeichnungen zu den Übungen führen unmittelbar in die Werkstatt des Denkers, indem sie den Leser teilnehmen lassen an den Fragen, mit denen Heidegger die Darstellung von Herders Gedanken begleitet. Sie leben aus der Gegenüberstellung von metaphysischer und seinsgeschichtlicher Betrachtung der Sprache, dem Kreisen um die Grenzen der Metaphysik und dem Bemühen, den "anderen Anfang" zu finden und von dorther die alten Fragen neu zu denken. Das eigentliche Ringen geht in immer neuen Ansätzen um den Übergang von der Metaphysik der Sprache gemäß der abendländischen Tradition - der Mensch als animal rationale - zum "erdenkenden Einsprung in die Wesung des seynsgeschichtlichen Wortes". Drei Gedichte Stefan Georges dienen als Beispiel für das "übergängliche" Wort.
Den Aufzeichnungen Heideggers sind die Protokolle von Teilnehmern des Seminars beigegeben. Sie spiegeln den Gang der Übungen und die dort erzielten Ergebnisse. Damit ist Gelegenheit gegeben, neben dem Denker Heidegger nun auch dem Lehrer über die Schulter zu schauen.