Ein Beitrag zur Ontologie und Erkenntnistheorie
2002. XII, 514 Seiten. Ln 39,00 €
ISBN 978-3-465-03168-0
Philosophische Abhandlungen Band 83
Die Mereologie ist eine noch relativ junge philosophische Disziplin an der Grenze zwischen Logik und Philosophie. Sie untersucht in systematischer Weise auf der Grundlage geeigneter logischer Systeme die Beziehungen zwischen Teil (griech. "meros") und Ganzem. Von besonderem philosophischem Interesse ist die Frage, inwieweit sich mereologische Strukturen zur Klärung und Lösung verschiedenster Probleme vor allem der Ontologie und Erkenntnistheorie einsetzen lassen. Folgende Problemfelder sind dabei von Bedeutung:
(1) Was tragen mereologische Systeme zur Durchführung ontologischer Programme bei, die ohne die Annahme abstrakter Gegenstände auskommen wollen? (2) In welcher Weise erlauben mereologische Mittel eine Beschreibung und Analyse von Wirklichkeitsstrukturen? (3) Lassen sich mit Hilfe mereologischer Mittel ausgehend von Einzelbeobachtungen Begriffe und Strukturen von Geometrie und Topologie gewinnen? Erklärt und garantiert eine solche Grundlegung die Anwendbarkeit von Geometrie und Topologie auf die Erfahrungswelt? (4) Welche Möglichkeiten bietet die Mereologie für eine Begründung der Mathematik? Ist eine mereologische Grundlegung der Mengenlehre möglich, die Mengen als abstrakte Gegenstände entbehrlich macht?
Die Forschungsbeiträge hinsichtlich dieser Problemkreise zeigen ein facettenreiches, uneinheitliches und vielfach unzusammenhängendes Bild. Die Arbeit verfolgt deshalb vorrangig zwei Ziele: die Systematisierung und Vereinheitlichung der unterschiedlichen mereologischen Systeme und die Prüfung der philosophischen Relevanz und Problemlösungskraft der verschiedenen Ansätze.