1. Die metaphysischen Grundstellungen des abendländischen Denkens
2. Einübung in das philosophische Denken
Herausgegeben von Alfred Denker
2008. XIV, 336 Seiten
ISBN 978-3-465-03562-6 Ln 49.00 €
ISBN 978-3-465-03561-9 kt 39.00 €
Martin Heidegger Gesamtausgabe 88
Der Band 88 der Gesamtausgabe enthält zwei Seminare. Das erste in diesem Band veröffentlichte Seminar "Die metaphysischen Grundstellungen des abendländischen Denkens" vom Wintersemester 1937/38 steht thematisch in engem Zusammenhang mit der gleichzeitigen Vorlesung über die Grundfragen der Philosophie und das Seminar über Nietzsches metaphysische Grundstellung. Auch in den Beiträgen zur Philosophie erwähnt Heidegger im dritten Teil "Das Zuspiel" dieses Seminar. In einer langen Einleitung erörtert Heidegger das Gefüge der Leitfrage der Metaphysik, Was ist das Seiende?, versucht er die Notwendigkeit eines Rückgangs in die Grundfrage der Metaphysik, Was ist das Sein?, einsichtig zu machen und entfaltet der die Vorfrage, Was ist Wahrheit?. Im Seminar behandelt Heidegger die metaphysischen Grundstellung Platons, der Übergang von der griechischen Metaphysik zur neuzeitlich Christlichen, die metaphysischen Grundstellungen von Descartes, Leibniz, Kant und dem deutschen Idealismus. Die Descartes- und Leibniz-Auslegung formen das Kernstück des Seminars. Bemerkenswert ist Heideggers Auslegung von Schellings positiven und negativen Philosophie, die hier zum ersten Male der Forschung zugänglich gemacht wird.
Das zweite Seminar "Einübung in das philosophische Denken" vom Wintersemester 1941/42 ist eine Übung für Anfänger. Einübung in das philosophische Denken ist "die anhaltende Bemühung dieser Art des Denkens frei vollziehen zu können". Heidegger lehrt seine Studenten das philosophische Denken anhand von Sprüchen von Heraklit und Nietzsche. Da wir nicht nur Heideggers handschriftliche Ausarbeitung des Seminars haben, sondern auch über ein zuverlässiges Protokoll des Seminarablaufs verfügen, gewinnen wir Einsicht in Heideggers Pädagogik.