Zur Metaphysik der Erkenntnis bei Descartes, Malebranche,
Spinoza und Leibniz
2009. 452 Seiten. Kt 49,00 €
ISBN 978-3-465-03636-4
Philosophische Abhandlungen Band 97
Auch als erhältlich
Thema dieser Studie ist die Philosophie des Geistes bei Descartes, Malebranche, Spinoza und Leibniz. Es soll gezeigt werden, dass die Frage nach dem Wesen des Geistes bei diesen Autoren von vorneherein im Kontext einer erkenntnistheoretischen Problematik behandelt wird und erst dadurch ihr eigentümliches Profil erhält. Wie muss der menschliche Geist beschaffen sein, wenn sichere Erkenntnis möglich sein soll? Das ist die zentrale Frage, die im frühneuzeitlichen Rationalismus gestellt wird. Sie wird von den Autoren des klassischen Rationalismus in mehreren monumentalen Anläufen beantwortet, indem der menschliche Geist als etwas beschrieben wird, das wesentlich auf Gott und seine Allwissenheit bezogen ist. In radikalisierender Anknüpfung an die scholastische Philosophie erweist sich die visio beatifica, die es dem endlichen Geist erlaubt, an Gottes Unendlichkeit teilzuhaben, als das zentrale epistemologische Paradigma, das von den genannten Autoren auf je unterschiedliche Weise ausbuchstabiert wird. So zeigt sich, dass die Philosophie des Geistes, weit davon entfernt, eine bloße Subdisziplin der Philosophie zu sein, für die rationalistischen Philosophen des 17. Jahrhunderts ins Zentrum der prima philosophia rückt - als die privilegierte Schnittstelle, an der sich Erkenntnistheorie, Religionsphilosophie und Subjektivitätstheorie treffen und wechselseitig artikulieren.
"Schmidt´s approach is inventive; his knowledge of sources is impressive and the overall level of argument in this books is very high."
Journal of the History of Philosophy
"Schmidts reichhaltige Studie [...] eröffnet den Blick auf eine faszinierende philosophische Landschaft."
Deutsche Zeitschrift für Philosophie