(Fichte, Schelling, Hegel) und die philosophische Problemlage
der Gegenwart (Sommersemester 1929)
Mit einem Anhang einer Nachschrift der zweiten Vorlesung
Sommersemester 1929 "Einführung in das akademische Studium"
Hrsg. von Claudius Strube
2., unveränderte Auflage 2011. XII, 368 Seiten
Ln 49,00 € ISBN 978-3-465-03721-7
Martin Heidegger Gesamtausgabe 28
Bei Heideggers Vorlesungsausarbeitung für das Sommersemester 1929 handelt es sich im Kern um eine Fichte-Vorlesung. Ausführlich interpretiert wird die Darstellung der drei Grundsätze der "Wissenschaftslehre" von 1794, sodann die Grundlagen des theoretischen Wissens und der Wissenschaft des Praktischen. Nach einer kurzen Zwischenbetrachtung über Schelling folgt als Einstieg in die Hegelsche Philosophie die Diskussion der "Differenzschrift". Abschließend wird das Anfangsproblem in der Hegelschen Logik behandelt. Ergänzt wird die Vorlesungsausarbeitung durch eine großzügige Auswahl aus einer Mitschrift der einzelnen Vorlesungsstunden.
Die Beschäftigung mit Fichte ist für Heidegger zu einer überraschenden Lese-Erfahrung geworden und hat ihm, wie er selbst an Jaspers schrieb, eine ganz neue Welt eröffnet. In der Tat, wenn Heidegger am Ende der Vorlesung von Hegel sagt, was auch auf den Begründer Fichte zurückbezogen werden kann, daß er Kant überlegen sei, so dokumentiert sich eine ganz neue Einstellung gegenüber dem deutschen Idealismus. Sozusagen nach Abwurf alles Formellen und Deduktivistischen bei Fichte kann Heidegger die Wissenschaftslehre wie eine Metaphysik des Daseins lesen.