Normgebung, Herrschaftspraxis und Machtbeziehungen vor dem Dreißigjährigen Krieg
2012. X, 426 Seiten. kt 59,00 €
ISBN 978-3-465-04143-6
Studien zu Policey und Policeywissenschaft
Auch als erhältlich
Anknüpfend an Konzepte zur Herrschaftspraxis und Normumsetzung sowie Michel Foucaults Überlegungen zur Analytik der Macht untersucht diese Arbeit die Policeygesetzgebung im Hochstift Bamberg und seiner gleichnamigen Haupt- und Residenzstadt. Es wird ein zeitlicher Bogen gespannt von den ersten Verordnungen Anfang des 15. Jahrhunderts bis zum Jahr 1628, als im Kontext von Dreißigjährigem Krieg und Hexenverfolgungen die umfangreichste Bamberger Policeyordnung überhaupt erlassen wurde. Im Mittelpunkt stehen sowohl die Rekonstruktion der obrigkeitlichen Normgebung als auch eine mikrohistorische Analyse von Herrschaftspraxis und Machtbeziehungen zwischen den verschiedenen an Normgebung und -umsetzung beteiligten Gruppen wie dem Bischof, geistlichen, adligen und bürgerlichen Hofräten, Domkapitel, Stadträten oder Zünften. Dabei kann gezeigt werden, wie der Landesherr und seine Verwaltung in mehreren Etappen versuchten, die Interaktions- und Kommunikationsprozesse zu beschränken und Gesetzgebung sowie Kontroll- und Sanktionsmöglichkeiten zu monopolisieren und zu intensivieren.
"Johannes Staudenmaiers Gute Policey in Hochstift und Stadt Bamberg ist eine hervorragende, sauber aus den Quellen gearbeitete und methodisch in den aktuellen Forschungsdiskurs gestellte Arbeit. Die gelungene Herrschaftsverdichtung des Bamberger Bischofs wird dabei nicht eindimensional, sondern äußerst vielschichtig erläutert. [...] Die Studie ist jedenfalls eine wichtige Bereicherung auf dem Feld der Erforschung der "guten Policey"."
Franciarecensio; hier die vollständige Rezension.