Eine vergleichende Studie zur Entwicklung lehnsrechtlicher Strukturen durch die Umwandlung vasallitischer Kriegsdienste in Geldabgaben im normannisch-frühangevinischen England und staufischen Reich
2013. XX, 392 Seiten. Kt 79,00 €
ISBN 978-3-465-04178-8
Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 279
Auch als erhältlich
Das hochmittelalterliche Lehnsrecht wurde von einem Spannungsfeld gegenseitiger Pflichten zwischen Lehnsherr und Vasall geprägt. Ein Aspekt der vasallitischen Pflichten war der Kriegsdienst. Er konnte im Lauf des Hochmittelalters entsprechend einer allgemeinen Tendenz zur Monetarisierung von Naturalabgaben und Diensten zunehmend durch eine Ersatzleistung in Geld abgelöst werden. Die Arbeit widmet sich der Untersuchung dieser vasallitischen Ablösungszahlungen und ihrer Auswirkungen auf die lehnsrechtlichen Strukturen des europäischen Hochmittelalters. Mit der vergleichenden Betrachtung lehnsrechtlicher Regelungsinstrumente nimmt die Untersuchung die zeitgenössischen Funktionen von Lehnsrecht in den Blick und ergänzt damit die Diskussion um den mittelalterlichen Rechtsbegriff. Dabei unterstreicht sie die Bedeutung des hochmittelalterlichen Lehnsrechts als flexibles Ordnungs- und Herrschaftsmittel, das in unterschiedlichen gesellschaftlichen und politischen Kontexten genutzt werden konnte.
"Die profunde und quellenreiche Arbeit ist ein wesentlicher Beitrag zur vernachlässigten Thematik der hochmittelalterlichen Herrschaftsfinanzierung. [...] Jeder Mediävist wird sie mit großem Gewinn zur Hand nehmen."
forum historiae iuris (hier die vollständige Rezension online)
Für dieses Buch wurde der Autor mit dem Preis des Deutschen Rechtshistorikertages 2014 ausgezeichnet.