Herausgegeben von Joachim Rückert und Thomas Duve
2015. VIII, 482 Seiten. Kt 89,00 €
ISBN 978-3-465-04244-0
Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 291
Auch als erhältlich
Leben Totgesagte länger? Manche sicher, aber immer nur selektiv – Friedrich Carl von Savigny, dieser unser deutscher Starjurist vom Ursprung unserer juristischen Moderne, so global geworden wie kaum ein anderer, war gewiss so ein Fall von immer neuen Selektionen. Nur, so ist die Frage, wie selektiv, wann und wo? In diesem Band wird untersucht, welche seiner Denk-Stücke man verstand und wie oder ob doch gar nicht, in Frankreich, Italien, Spanien, Brasilien, England, U.S.A., Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, Japan und China. ‚Nichtverstehen‘ konnte leicht geschehen an so ungleichen Zeiten, Orten, Politiken und Denkkontexten und geschah durchaus.
Man kennt bisher nur diese und jene „Einflüsse“. Nun kommen ganze Denkweisen und Rezeptions-Bilder zur Sprache. Beide Aspekte werden in profunder Quellenbeherrschung erschlossen und analysiert. Und dies geschieht konsequent an bestimmten Schlüsseltexten und Savigny-Bildern. So fließen die Studien einmal nicht auseinander, sondern zeigen zum einen die Denk-Stücke selbst, dann ihre vielfältigen Verwendungen in anderen Kontexten und schließlich die Metamorphosen der Savigny-Bilder. Die Differenzierungen lösen sich nicht irgendwohin auf, sondern sie werden zu sprechenden Gemeinsamkeiten und Unterschieden, Tendenzen und Strukturen. Eine summierende Schlussbetrachtung und eine erstmals umfassende Bibliographie der Übersetzungen, systematisch nach Sprachen und chronologisch nach Werken geordnet, schließt den Band ab. Nun kann man also sehen, wie man selektierte und selektiert.
"Rückert und Duve präsentieren in diesem Band faszinierende Facetten von Savigny-Bildern im Ausland und laden dazu ein, den großen Bekannten aus unbekannten Perspektiven zu studieren."
Journal der Juristischen Zeitgeschichte 2018/1