Zur Geschichte einer adeligen Büchersammlung, ihrer Zerschlagung und ihrer Wiedereröffnung
2022. 252 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Dokumenten.
Geb. 89,00 €
ISBN 978-3-465-04524-3
Der Autor beschreibt die außergewöhnliche Geschichte der Fürst zu Stolberg-Wernigerodeschen Bibliothek, einer der großen und bedeutenden Privatbibliotheken im deutschen Sprachraum, von ihren Anfängen um das Jahr 1569 bis in die Gegenwart. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der wechselvollen Bestands- und Besitzgeschichte nach ihrer entschädigungslosen Enteignung 1945, Ergebnis der Bodenreform in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ). Die Herausforderungen einer Zusammenführung von Sammlungsteilen aus deutschen Bibliotheken auf Grundlage des im Jahr 1994 in Kraft getretenen Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetzes (EALG) werden mit zahlreichen Beispielen anschaulich. Präsentiert werden Profil, Erschließung und Standort einer seit 2019 für Öffentlichkeit und Forschung neu zugänglichen Sammlung. Eine Systematik der historischen Abteilungen mit einem Überblick zu den überlieferten Titeln (Stand 2020) und ein ausführlicher Anhang mit Dokumenten und Abbildungen ergänzen die Geschichte dieser Adelsbibliothek. Die Darstellung wirft ein Schlaglicht auf die jüngere deutsche Bibliotheksgeschichte, deren Einordnung in gesamtpolitische Zusammenhänge noch einer weiteren Aufarbeitung bedarf.
"Spannend ist, dass das Buch aus einer direkt betroffenen Sicht erzählt. Interessant sind hier auch die Parallelen, die sich in der Problematik der Rückführung von entzogenen Kulturgütern im Vergleich zu anderen Entzugskontexten ergeben. [... So] ist das Buch ein weiteres Puzzlestück, welches der Forschung hilft, die vielfältigen und verworrenene Wege des Kulturentzugs sichtbar zu machen. Vielen Dank dafür."
Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie
"Es ist sehr zu loben, dass Philipp Fürst zu Stolberg-Wernigerode eine Geschichte der Wernigeröder Bibliothek vorlegt, hat doch diese Bibliothek eine wirklich sehr bedeutende Geschichte."
Neue Wernigeröder Zeitung
The author depicts the extraordinary history of the Fürst zu Stolberg-Wernigerode Library, one of the largest and most important private libraries in the German-speaking countries, from its beginnings around 1569 to the present day. The focus is on the eventful history of the library's holdings and ownership after it was expropriated without compensation in 1945 as the result of the land reform in the Soviet occupation zone. Numerous examples serve to illustrate the challenges of bringing together parts of the collection from German libraries on the basis of the 1994 Compensation and Equalization Act (EALG). The book presents profile, indexing, and location of a collection that has only recently (in 2019) been made accessible resarchers and the public in general. A classification of the library’s historical departments with an overview of the surviving titles (as of 2020) and a detailed appendix including documents and illustrations complete the history of this noble library. The presentation sheds light on recent German library history, indicating that its political-historical contextualization requires further elaboration.