Die Einheit des Ich in Fichtes Frühphilosophie
2023. 432 Seiten. Kt 59,00 €
ISBN 978-3-465-04606-6
Klostermann Weiße Reihe 12
Auch als erhältlich
Nicolas Bickmann zeigt, dass Fichte in der Frühphase seines Philosophierens (1793–1800) verschiedene, äußerst subtile und differenzierte Konzeptionen der Einheit des endlichen Bewusstseins entwickelt. Den Kern dieser Einheit bildet jeweils das Verhältnis von theoretischen und praktischen Vermögen des Ich. Der Spannung, die zwischen diesen verschiedenen Entwürfen besteht, korrespondiert die Spannung, die im endlichen Bewusstsein selbst herrscht. Den Fährten der Philosophie Fichtes folgend hält der Autor stets die für jede Theorie des Bewusstseins zentrale Frage im Blick: Wie lässt sich die Rechtmäßigkeit unseres Anspruchs auf theoretische Selbst- und Objekterkenntnis in einer kausal geschlossenen Außenwelt mit der Rechtmäßigkeit unseres Anspruchs auf freie, vernünftige Selbstbestimmung vermitteln?
"Noch keine Analyse [des Verhältnisses von praktischer und theoretischer Tätigkeit des Ichs] in Fichtes Frühphilosophie hat sich durch eine solche interpretatorische Akribie und hermeneutische Sensiblilität ausgezeichnet. Die Lektüre der Schrift lässt ihre Leser nicht nur informiert, sondern belehrt zurück: man versteht nach ihr mehr von Fichte als vorher. Das Buch ist eine luzide Darstellung und vor allem eine überzeugend vorgetragene Forschungsthese und ein Beleg für die systematische Relevanz Fichtes in der Gegenwart."
Fichte-Studien
Nicolas Bickmann shows that in the early phase of his philosophizing (1793–1800), Fichte develops various, extremely subtle and differentiated conceptions of the unity of finite consciousness. In each case, the relationship between the theoretical and practical capacities of the ego is at the core of this unity. The tension that exists between these different conceptions corresponds to the tension that exists in finite consciousness itself. Following the tracks of Fichte's philosophy, the author always keeps in view the question central to any theory of consciousness: How can the legitimate claim to theoretical knowledge of self and object in a causally closed external world be mediated with the claim to free, rational self-determination?