Henrich, Dieter: Dies Ich, das viel besagt

Fichtes Einsicht nachdenken
2019. XIV, 306 Seiten. Kt 39,00 €
ISBN 978-3-465-04317-1

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Auf den ersten Blick scheint Selbstbewusstsein zu dem zu gehören, was sich nahezu von selbst versteht. In anhaltendem Nachdenken stellt sich aber heraus, dass mit ihm der Philosophie eines ihrer schwierigsten und folgenreichsten Probleme aufgegeben ist. Vor über fünfzig Jahren erschien Dieter Henrichs Abhandlung Fichtes ursprüngliche Einsicht, welche dieses Problem ausarbeitete. Sie zeigte, dass es Fichte war, der als erster das Problem sicher erfasste und zum Leitthema seines Denkens werden ließ. Dem unveränderten Abdruck dieses Textes folgt nun — als um ein Vielfaches umfangreicherer Haupttext — eine neue Folge von Überlegungen. Sie betreffen Selbstbewusstsein im Zusammenhang einer philosophischen Grundlegung und die Probleme, die Fichtes Systembildung unter dem Leitgedanken seiner ursprünglichen Einsicht in eine Bewegung ohne definitive Lösung versetzten. Henrichs Buch lässt sich als eine Erneuerung von Kants Denkart betrachten – in der Beziehung auf ein Thema, dessen Bedeutung für die Philosophie kaum noch bestritten wird, in einer der Erfahrungsart der Gegenwart gemäßen Perspektive und in der Folge von Klärungen, die zu gewinnen sind, wenn man der Dynamik in Fichtes Systembildungen nachdenkt.

"Wer künftig die frühe Abhandlung zur Hand nimmt, und das wird immer noch jeder tun müssen, der sich für die klassische deutsche Philosophie nach Kant, insbesondere für die Philosophie Fichtes, und Probleme einer Theorie der Subjektivität interessiert, wird an Henrichs späten Reflexionen nicht vorbeikommen."
Jürgen Stoltzenberg, in: Deutsche Zeitschrift für Philosophie

"Henrich jedenfalls ist das ganz Unwahrscheinliche gelungen: Er hat einen Dialog gestiftet zwischen "analytischer" und "kontinentaler" Philosophie, über ein Kernthema der letzteren."
Manfred Frank, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Dies Ich, das viel besagt kann im Sinne von Henrichs zuvor erschienenem Buch Werke im Werden gelesen werden, welches von der "Genesis philosophischer Einsichten" handelte. Henrichs neuestes Buch behandelt nun Werke im Werden in zweiter Potenz: Nicht nur Fichtes Werk-Werdung am Paradigma seiner ursprünglichen Einsicht, sondern auch seine eigene Werk-Werdung darüber."
Jörg Noller, in: Theologische Revue

Dieter Henrich, geboren 1927, war Professor für Philosophie in Berlin, Heidelberg und ab 1981 bis zu seiner Emeritierung 1994 in München. Er war Gastprofessor u. a. an der Harvard University (1973–1984) und ist bekannt durch seine Begründung der Konstellationsforschung und seine Klärung der Begriffsbildungen der idealistischen Philosophie.

Hier eine weitere, sehr ausführliche Besprechung des Buches von Gerhard Preyer in dem E-Journal Philosophie der Psychologie.


At first glance, self-consciousness seems to belong to what almost goes without saying. In a continuous process of reflection, however, it turns out that it presents one of philosophy’s most difficult and momentous problems. Dieter Henrich's treatise “Fichtes ursprüngliche Einsicht”, which was dedicated to this problem, was published more than fifty years ago. Here, Henrich showed that it was Fichte who first grasped the problem and made it the guiding theme of his thinking. In this new book, the unaltered reprinting of this text is followed by a new and extensive series of reflections concerning self-consciousness in the context of a philosophical foundation and the problems which, under the guiding principle of his original insight, set Fichte's system formation into a motion without a definitive solution. Henrich's book can be seen as a renewal of Kant's way of thinking – in relation to a problem whose significance for philosophy is hardly disputed any longer, in a perspective appropriate to the contemporary modes of experience, and in the wake of clarifications that can be gained by reflecting on the dynamics in Fichte's system formations.
 

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