Staatsmann, Peter: Theater des Unbewussten

Der selbstanalytische Prozess im Schreiben bei Heiner Müller
2014. 368 Seiten. Kt 28,00 €
ISBN 978-3-465-04517-5
Klostermann/Nexus 101


Heiner Müller ging es um die Partizipation des Zuschauers bei kreativen Prozessen. Das bedeutet jedoch nicht nur eine rationale Entschlüsselung von Thesen und Themen, sondern eine tiefer gehende Auseinandersetzung mit dem eigenen psychischen Leben, den Verdrängungen und Traumata. Bisher hat die Forschung sich zu einseitig auf Heiner Müller als "politischen" Dramatiker fokussiert und vernachlässigte, dass Müller den Traum, das individuelle wie gesellschaftliche Unbewusste und die eigene psychische Welt und Triebökonomie zur Grundlage des eigenen Schreibens gemacht hatte. Erst die dezidierte Wahrnehmung und Würdigung einer spezifischen Ästhetik des Unbewussten bei Müller, wie Peter Staatsmann sie hier anhand seiner Texte und bislang unveröffentlichten Archivmaterials durchführt, erweist Müllers Theatertexte bedeutsam im Sinne einer universalen und gattungsgeschichtlich reflektierenden Literatur.

"Die Stücke Heiner Müllers faszinieren, weil sie den selbstanalytischen Prozess der Gattung Mensch in einem aktuellen katastrophischen Szenario auf die Bühne bringen. Die spiegelbildliche Entsprechung, kraft derer die psychotischen Blöcke der Müllerschen Texte und die uns wohlbekannten untoten Widergänger, die seine Bühne bevölkern, in schmerzhafter Schärfe sichtbar und damit darstellbar werden, macht Peter Staatsmanns Buch zu einem Schlüsselwerk des modernen Theaters." Klaus Heinrich


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