Einstellung der Verlagsarbeit
von Siegfried Blasche
Bei dem Bombenangriff auf Freiburg i.Br. am 28. November 1944 wurden die beim Freiburger Druckhaus Rombach ausgelagerten Bestände des Verlages und das Privatvermögen vernichtet. Das Verlegerehepaar selbst blieb nur durch eine glückliche Fügung verschont. Matern von Büchern waren in Überlingen bei Friedrich Georg Jünger in Verwahrung, so dass immerhin jederzeit wieder mit dem Druck begonnen werden konnte.
Mitte des Jahres 1944 wurde der Verlag allerdings aus der Liste der weiterhin in Deutschland bestehenden Verlage gestrichen, was einer Schließung gleichkam. In einem Schreiben an Heidegger aus dem Jahr 1953 betont Klostermann, dass der Sicherheitsdienst die Schließung des Verlages unter anderem ausdrücklich mit der Tatsache begründet habe, dass Heideggers Schriften bei Klostermann erschienen. Für die Militärbehörden stellte Klostermann unmittelbar nach dem Krieg zu seiner Entlastung eine umfangreiche Liste von Büchern zusammen, die in den Jahren zwischen 1933 und 1945 erschienen und teilweise verboten, teilweise unerwünscht waren. Unter anderem führte er die anthroposophischen Autoren Otto Julius Hartmann und Rudolf Hauschka sowie Karl Löwith und Kurt Riezler an. Heidegger allerdings fehlte in dieser Aufstellung. Nun – so kurz nach dem Krieg – wäre Heideggers Name wiederum ein Grund gewesen, dem Verlag Probleme zu bereiten. Die Erlangung der Lizenz (Nr. 14) im September 1945 zur Führung des Verlages bereitete dann allerdings keine Schwierigkeiten.
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