Westphal, Kenneth R.: Hegel, Hume und die Identität wahrnehmbarer DingeHistorisch-kritische Analyse zum Kapitel "Wahrnehmung" in der Phänomenologie von 1807
Hegel zeigt u.a., daß der Begriff der Ding-Identität die zwei entgegengesetzten Teilbegriffe "Einheit" und "Verschiedenheit" einschließt, ohne sich auf diese bloß quantitativen Begriffe reduzieren zu lassen; daß demzufolge dieser Begriff (gegen Humes "Begriffs-Empirismus") relativ a priori gilt; daß wir nur durch den Gebrauch eines solchen Begriffs Bewußtsein von Gegenständen mit vielen Eigenschaften erlangen und daß insofern eine aktiv gedachte Erkenntnisweise durchaus in Einklang mit "Common Sense"-Realismus steht. Durch Bezugnahme auf Hume und den neuzeitlichen philosophischen Kontext der Problemlage Hegels ergibt sich zum ersten Mal eine befriedigende, vollständige und philosophisch aufschlußreiche Rekonstruktion des "Wahrnehmung"-Kapitels. "Westphal ist es gelungen, mit seiner Interpretationshypothese eine konsistente Interpretation des Wahrnehmungskapitels mit großer explanatorischer Kraft vorzulegen."
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