Recki, Birgit: Ästhetik der Sitten

Die Affinität von ästhetischem Gefühl und praktischer Vernunft bei Kant
2001. VIII, 366 Seiten. Ln 39,00 €
ISBN 978-3-465-03150-5
Philosophische Abhandlungen Band 81


Mit der Kopernikanischen Wende zum Subjekt der weltkonstituierenden Erfahrung hat Immanuel Kant auch die Geltungsansprüche der Urteile, die sich mit dem Erkennen, dem Handeln und dem Fühlen verbinden, radikal voneinander geschieden. Ebenso wie er die theoretische von der praktischen Vernunft, das Wahre und das Gute in ihren Prinzipien trennt, löst er auch die traditionelle Verbindung des Guten mit dem Schönen durch die Grundlegung moralischen Handelns in der praktischen Vernunft, des ästhetischen Urteils in der reflektierenden Urteilskraft auf. Doch die kritische Erörterung zieht zwangsläufig die Reflexion auf die Einheit der Vernunft nach sich, der sich die Verbindung des Guten mit dem Schönen in ganz neuer Weise erschließt. Am Ende der Kritik der ästhetischen Urteilskraft, in der die Autonomie des ästhetischen Urteils zu erweisen war, zeichnet Kant das Schöne als Symbol des Sittlichguten aus.

Die Arbeit zeigt, daß hier kein Selbstwiderspruch der Theorie liegt: Im Ausgang von der spekulativen Frage nach der Einheit der theoretischen und der praktischen Vernunft, im Aufweis ihres gemeinsamen Urteilsprinzips der Zweckmäßigkeit, das für Kant im ästhetischen Urteil aufzufinden ist, erschließt die Autorin mit dem Zusammenhang von Ästhetik und Teleologiekritik zugleich das gesamte Feld der wechselseitigen Reflexion ästhetischen und moralischen Urteilens. In einer systematischen Interpretation wird das praktische Element der ästhetisch reflektierenden Urteilskraft, die moralische Bedeutung des ästhetischen Gefühls herausgestellt.

 

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