Jeck, Udo Reinhold: Platonica Orientalia

Aufdeckung einer philosophischen Tradition
2005. 690 Seiten. Ln 49,00 €
ISBN 978-3-465-03361-5


Über Platons Beziehung zur griechischen Mythologie gibt es eine unübersehbare Literatur. Seine Beziehungen zum Orient fanden dagegen in der Gegenwart weniger Beachtung, obwohl sie früher oft im Mittelpunkt der Diskussion standen. Platon initiierte nämlich eine philosophische Bewegung zwischen Orient und Okzident von großem Einfluß, den sog. 'orientalisierenden Platonismus'. Die Abhandlung untersucht diese Strömung in drei Teilen; dazu finden sich in diesem Buch nicht nur zahlreiche zentrale Dokumente in historischer Anordnung von der Antike bis ins 19. Jh., sondern auch ausführliche philosophische Analysen ihres Gehalts.

I. Im Ausgang von Platon bemühten sich seine antiken Schüler und Exegeten um die Mythen des Orients. Dazu zählte vor allem Ägypten, aber auch der vordere Orient; später trat noch Indien in die Blickrichtung dieser Philosophen: Ihre Werke lassen sich unter geographischen Bezeichnungen als Aegyptiaca, Persica, Babylonica, Assyrica, Chaldaica, Phoenicia, Sidonica, Hebraica und Indica zusammenfassen.

II. Reste des antiken Wissens zur orientalischen Mythologie gingen selbst im Mittelalter nie ganz verloren. Deshalb fehlen auch zu dieser Zeit keineswegs Diskussionen der Beziehung Platons zum Orient sowie platonisierende Orientalia.

III. Die neuzeitliche Geschichte des orientalisierenden Platonismus gestaltete sich hinsichtlich ihrer inneren Entwicklung sehr viel differenzierter: Die älteren philosophischen Spekulationen zu den Mythen des Orients feierten unter veränderten historischen Bedingungen eine furiose Auferstehung. Einerseits entwickelten platonisch inspirierte Denker ihre orientalisierenden Fiktionen auf extreme Weise weiter, andererseits entlarvten scharfsinnige Kritiker allmählich die spekulativen Annahmen dieser Platoniker. Auch Platon selbst und seine Beziehungen zum Orient erschienen dabei in einem neuen Licht.

"This important and rich book fills real gap. It deserves all the attention of the scholarly community."
Martin Mulsow, in: Fast Reviews of Books on Renaissance

 

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