Jeck, Udo Reinhold: Platonica OrientaliaAufdeckung einer philosophischen Tradition
I. Im Ausgang von Platon bemühten sich seine antiken Schüler und Exegeten um die Mythen des Orients. Dazu zählte vor allem Ägypten, aber auch der vordere Orient; später trat noch Indien in die Blickrichtung dieser Philosophen: Ihre Werke lassen sich unter geographischen Bezeichnungen als Aegyptiaca, Persica, Babylonica, Assyrica, Chaldaica, Phoenicia, Sidonica, Hebraica und Indica zusammenfassen. II. Reste des antiken Wissens zur orientalischen Mythologie gingen selbst im Mittelalter nie ganz verloren. Deshalb fehlen auch zu dieser Zeit keineswegs Diskussionen der Beziehung Platons zum Orient sowie platonisierende Orientalia. III. Die neuzeitliche Geschichte des orientalisierenden Platonismus gestaltete sich hinsichtlich ihrer inneren Entwicklung sehr viel differenzierter: Die älteren philosophischen Spekulationen zu den Mythen des Orients feierten unter veränderten historischen Bedingungen eine furiose Auferstehung. Einerseits entwickelten platonisch inspirierte Denker ihre orientalisierenden Fiktionen auf extreme Weise weiter, andererseits entlarvten scharfsinnige Kritiker allmählich die spekulativen Annahmen dieser Platoniker. Auch Platon selbst und seine Beziehungen zum Orient erschienen dabei in einem neuen Licht. "This important and rich book fills real gap. It deserves all the attention of the scholarly community."
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