Hillebrandt, Claudia: Mit den Ohren lesen

Zur akustischen Dimension schriftfixierter Lyrik und zu drei Stationen einer Sprachklanggeschichte der deutschsprachigen Lyrik (Klaj – Klopstock – Tieck)
2022. 394 Seiten. Ln 89,00 €
ISBN 978-3-465-03399-8
Das Abendland N.F. 47

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Bis in die Gegenwart hinein wird Lyrik in der Gattungspoetik immer wieder als Klangkunst charakterisiert. Zugleich liegt ein Großteil der historisch überlieferten Lyrikproduktion nur in Schriftform vor. In dieser Studie werden Vorschläge erarbeitet, wie die akustische bzw. auditive Dimension schriftlich überlieferter lyrischer Gebilde rekonstruiert werden kann. Sie lässt sich damit den Forschungsfeldern der Lyrikologie wie auch der historischen Klangwissenschaft zuordnen. Das vorgestellte Verfahren wird im Anschluss in drei literarhistorischen Modellstudien zu Johann Klaj, Friedrich Gottlieb Klopstock und Ludwig Tieck erprobt. Die Kapitel des historischen Teils können als Beiträge zu einer Sprachklanggeschichte der deutschsprachigen Lyrik gelesen werden, die bisher nicht vorliegt.

"Ihren Anspruch, [...] Wegmarken und Fluchtlinien einer Sprachklanggeschichte der deutschen Dichtung ins Blickfeld zu rücken, hat Hillebrandt mustergültig und eindrucksvoll einzulösen vermocht. Ihre Monographie ist für Sprach- und Literaturwissenschaft gleichermaßen von eminentem Wert [...] und strahlt in ihrer multidisziplinären Aussage weit über das Fach hinaus."
Zeitschrift für Rezensionen zur germanistischen Sprachwissenschaft
 

In poetics up to the present day, poetry has repeatedly been characterized as a form of sound art. Yet a large part of the surviving lyrical production handed down from tradition is only available in written form. In this study, suggestions are made as to how the acoustic or auditory dimension of these lyrical formations can be reconstructed. It thus contributes to the research fields of both lyricology and historical sound science. The method presented here is subsequently tested in three literary-historical model studies on Johann Klaj, Friedrich Gottlieb Klopstock and Ludwig Tieck. The chapters of the historical part can be read as contributions to a linguistic sound history of German-language poetry which has yet to be written.


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