Heidegger, Martin: Phänomenologische Interpretationen ausgewählter Abhandlungen des Aristoteles …

(Ausgabe: Leinen)

… zu Ontologie und Logik
(Sommersemester 1922)
Anhang: Phänomenologische Interpretationen zu Aristoteles
(Anzeige der hermeneutischen Situation)
Ausarbeitung für die Marburger und die Göttinger Philosophische Fakultät (1922)
Hrsg. von Günther Neumann
2005. XXIV, 452 Seiten
Ln 59,00 € ISBN 978-3-465-03430-8
Kt 49,00 € ISBN 978-3-465-03429-2
Martin Heidegger Gesamtausgabe 62


Martin Heidegger verstand diese Vorlesung als "Fortsetzung" der vorangehenden Aristoteles-Vorlesung vom Wintersemester 1921/22, deren sachliche Aufgabe er als "phänomenologische systematische Einleitung und Hermeneutik" bezeichnete. Die gewonnenen phänomenologischen Einsichten, die im Sommersemester an ausgewählten Textabschnitten des Aristoteles erprobt und vertieft wurden, sind zugleich als Grundlage und Vorarbeit zu dem geplanten, aber nicht zur Ausführung gelangten großen Werk über Aristoteles zu betrachten.

Beide Vorlesungen stehen in einem engen thematischen Zusammenhang mit dem im Herbst 1922 ausgearbeiteten Bewerbungsschreiben für die Marburger und die Göttinger Philosophische Fakultät, dem sogenannten "Natorp-Bericht", der zu seiner Berufung auf das "Extraordinariat mit Stellung und Rechten eines Ordinarius" an der Philipps-Universität zu Marburg führte. Diesen Bericht mit dem Titel "Phänomenologische Interpretationen zu Aristoteles (Anzeige der hermeneutischen Situation)" verstand Heidegger zugleich als "Einleitung" zu dem geplanten Werk über Aristoteles. Das Bewerbungsschreiben, das nicht nur in seiner Analyse des faktischen (menschlichen) Lebens oder Daseins auf das Grundwerk Sein und Zeit vorausweist und zu Recht als dessen "Keimzelle" (Günter Figal) bezeichnet werden kann, wurde daher in den vorliegenden Band als Anhang aufgenommen.

Die Vorlesung vom Sommersemester 1922 gibt eine Übersetzung und anschließende Interpretation der ersten zwei Kapitel des ersten Buchs der "Metaphysik" des Aristoteles und - verbunden durch eine "Überleitung" - eine Übersetzung der ersten vier Kapitel des ersten Buchs der "Physik", an die sich aber nur eine Interpretation der Eleaten-Kritik des zweiten und dritten Kapitels anschließt. Die Interpretation der "Metaphysik" dient vor allem einer Abhebung und Explikation der den Sinn der Frage- und Forschungshaltung faktisch bestimmenden Weisen des Verstehens und Verstehenderseins. Demgegenüber ist die Interpretation der "Physik" von der Frage geleitet, "in welchem Bestimmungsursprung für welches Gegenstandsfeld die ontologischen Grundbegriffe entspringen".

 

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