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Müller, Tilo: Frömmigkeit ohne GlaubenDas Religiöse in den Essays Thomas Manns (1893-1918)
Für Thomas Mann wird die Dimension des Religiösen weder durch die klassische Religionskritik noch durch den eigenen inneren Wandel bedroht. Stattdessen scheint sie gerade in ihrem vermeintlichen Schwinden einen dialektischen Zustrom neuer, hochindividueller Wirksamkeit zu erfahren. "Frömmigkeit ohne Glauben" – nach dem programmatischen Titel einer 1895 geplanten Novelle – erklärt sich in genau diesem Sinne als tastende Positionsbestimmung eines religiösen Skeptikers. Das Panorama der frühen Mann'schen Essays öffnet den Blick auf eine unkonventionelle Religiosität, in der sich neben Anlass, Tag und Stund stets auch die Selbstreflexion des Autors in seinen menschlichen und künstlerischen Bezügen abbildet.
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