Perler, Dominik: Zweifel und Gewissheit

Skeptische Debatten im Mittelalter
2., durchgesehene Auflage 2012. XVIII, 444 Seiten. Kt 34,00 €
ISBN 978-3-465-04162-7
Klostermann RoteReihe Band 47


Können wir etwas wissen? Zeigen Sinnestäuschungen und Halluzinationen nicht, dass wir uns immer wieder täuschen? Könnte es nicht sogar sein, dass ein allmächtiger Gott oder ein böser Dämon uns radikal täuscht? Diese skeptischen Fragen wurden bereits im Mittelalter scharfsinnig diskutiert. Sie bilden den Ausgangspunkt für eine sorgfältige Analyse des Wissensbegriffs und für eine kritische Prüfung von Wissensansprüchen.

Diese Studie, die sich auf Theorien des 13. und 14. Jahrhundert konzentriert, rekonstruiert die skeptischen Diskussionen im historischen Kontext, wertet sie in systematischer Hinsicht aus und schlägt dabei auch einen Bogen zu Gegenwartsdebatten. Es wird untersucht, welche skeptischen Argumente entwickelt wurden, von welchen theoretischen Annahmen sie ausgingen und welche Funktion sie in den erkenntnistheoretischen Debatten hatten. Auch antiskeptische Argumente und Strategien, die eine skeptische Gefahr zu bannen versuchten, werden vorgestellt. So wird deutlich, dass skeptische Debatten keineswegs eine "Verfallserscheinung" des späten Mittelalters sind, sondern Ausdruck einer Zeit äußerst lebhafter und innovativer Grundsatzdebatten. Die Studie geht auf Thomas von Aquin, Heinrich von Gent, Johannes Duns Scotus, Wilhelm von Ockham und Johannes Buridan ein, berücksichtigt aber auch weniger bekannte Autoren, die in den spätmittelalterlichen Kontroversen eine wichtige Rolle spielen.

"Von ingeniöser Interpretationskunst zeugendes Buch."
Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Einer der gewichtigsten und anregendsten jüngeren Beiträge zur mittelalterlichen Geistesgeschichte."
Theologische Literaturzeitung

"Perler´s Zweifel und Gewissheit, once opened, is a highly instructive, demanding, and, thanks to the elegance of his style, thoroughly enjoyable book."
Speculum

"Perler schafft es, mittelalterliche Debatten pointiert darzustellen und anspruchsvoll für die heutige Diskussion aufzuarbeiten, so dass wir den mittelalterlichen Problemen gleichsam auf Augenhöhe begegnen können."
Philosophisches Jahrbuch


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