Klippel, Heike: Gedächtnis und Kino

1997. 206 Seiten. Kt 19,00 €
ISBN 978-3-465-04466-6
Klostermann/Nexus 39


Die Auseinandersetzung mit dem Film aus feministischer Sicht konzentriert sich auf die beiden Schwerpunkte Theorie und Geschichte. Einerseits geht es darum, Repräsentationen von Weiblichkeit in unterschiedlichen filmischen Formen theoretisch zu erfassen, zum anderen um die Filmarbeit von Frauen in Geschichte und Gegenwart, vom Mainstream- bis zum Avantgarde-Kino. Beide Interessen sind in verschiedenen Phasen feministischer Filmwissenschaft und -kritik unterschiedlich eng miteinander verzahnt. Aus der Auseinandersetzung mit dem gegenwärtigen Frauenkino und der Kritik am Mainstreamkino löste sich ein theoretischer Diskurs, der dann wiederum Eingang in historisch orientierte Untersuchungen fand. Die gegenwärtige Situation ist durch einen Pluralismus, nicht durch eindeutige Schwerpunktsetzungen charakterisiert.

Aus der Perspektive des Kinos stellt sich das Gedächtnis anders dar als in vielen gängigen Modellen, bei denen Speicherung und Organisation im Vordergrund stehen. Diese anderen Gedächtnisentwürfe finden wir um die Jahrhundertwende in Texten von Bergson, Freud und der empirisch orientierten Psychologie. Aus der Perspektive dieses Gedächtnisses ist das Kino kein geschlossener Raum, in dem anachronistisch das bürgerliche Subjekt restauriert. Die Gedächtnistheorien der Jahrhundertwende führen uns zurück in die Moderne des Kinos.

 

19,00
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