Bilder der HandschriftDie graphische Dimension der Literatur Die kulturwissenschaftliche Interessenverlagerung auf die Materialität der Zeichen hat Ansätze zu Modellen hervorgebracht, die eine nicht einseitig auf die Semantik des Textes hin orientierte, sondern an der semiotischen Bildlichkeit von Schrift interessierte Lektüre vorschlagen und so dem Oberflächenwiderstand der Zeichen Rechnung zu tragen versuchen. Diese methodische Aufwertung des Materiellen hat indes in den Arbeitsbereichen der Philologie, die direkt mit der Materialität von Schrift konfrontiert sind, kaum Resonanz gefunden. In diese Lücke treten die Beiträge dieses Bandes. Sie richten ihre Aufmerksamkeit aus textkritischer, schrifttheoretischer oder medizinhistorischer Perspektive auf einen fundamentalen, wenn auch vernachlässigten Gegenstand der Literaturwissenschaften, nämlich die Handschrift. Aus dem Inhalt: Michael Pfister und Stefan Zweifel: Das skripturale Sperma des Marquis de Sade
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