Essays zum Werk von Corinna Schnitt
Hrsg. von Ilka Becker und Heike Klippel
2014. 166 Seiten. Kt 28,00 €
ISBN 978-3-465-04514-4
Klostermann/Nexus 98
Corinna Schnitts Arbeitsweise ließe sich mit dem widersprüchlichen Terminus 'Inszenierungen des Authentischen' erfassen. Den Schwerpunkt bilden dabei die Untiefen des Alltagslebens und die kleinbürgerlichen bis emanzipierten Figuren, deren Selbstentwürfe sich in ritualisierten Handlungen niederschlagen. Das dokumentarische dieser Inszenierungen kippt dabei ins Unglaubwürdige, das Alltägliche/Gewohnte ins Absurde. Mit Film, Video und Fotografie schafft sie komplexe Ansichten und Montagen. Ihre Protagonistinnen bewegen sich dabei in Siedlungen und Landschaften, Interieurs und Stilleben. Corinna Schnitt macht die Inszeniertheit solch dokumentierender Perspektiven sichtbar, indem sie sich immer wieder auf lakonische Weise als Akteurin experimentell ins Spiel bringt. Die Unvereinbarkeiten zwischen Künstlerinnen-Rolle und tradierten familiären Handlungsmustern treten dabei ebenso hervor, wie sie sich gegenseitig ironisch reflektieren. Auf diese Weise scheint das prekäre Lebensmodell 'Künstlerin' stets im Hintergrund der Arbeiten auf.
Dieser Band versammelt Beiträge von Autorinnen und Autoren aus Kunst- und Medienwissenschaft, Architekturtheorie und Literatur, die thematische Schwerpunkte aus den Arbeiten Schnitts fokussieren.
