Zur Andersheit des Tieres bei Heidegger
2021. 302 Seiten. Kt 49,00 €
ISBN 978-3-465-04563-2
Heidegger Forum 18
Auch als erhältlich
Heideggers Denken wird in den letzten Jahren von der sogenannten Tierphilosophie mit dem Vorwurf attackiert, es lasse dem animalischen Leben keinen Raum, ja entwerte es sogar. Die vorliegende Studie nimmt Heideggers gesamtes Œuvre in den Blick, um einen diametral entgegengesetzten Entwurf zu präsentieren. Hierzu wird die von Heidegger beanspruchte Differenz zwischen Mensch und Tier im Bezugssystem der ontologischen Differenz verortet und ausgelegt. Auf diese Weise lässt sich zeigen, dass sich Tiere von Menschen nicht unterscheiden, weil ihnen etwas fehlen würde, sondern weil ihnen eine grundsätzlich andere Seinsweise eignet. Ausgehend von dieser Feststellung widmet sich die Autorin der Erkundung der Seinsweise des Lebens und zeigt auf, dass sich mit Heidegger über das Lebendige sprechen lässt, ohne es zu degradieren oder – was im gleichen Maße verfehlt wäre – es einer romantisierenden Verherrlichung zu unterziehen. Das Ergebnis ist ein Zugang zum tierischen Leben, der seiner Andersheit Rechnung trägt.
"Erstmals sowohl in der Heidegger-Literatur als auch in der tierphilosophischen Literatur, soweit diese auf Heidegger Bezug nimmt, wird eine umfassende systematische Darstellung vorgelegt, die quantitativ erschöpfend ist und aus einer sorgfältigen, kompetenten Heidegger-Perspektive immanent vorgeht. [...] Was vorliegt, ist eine verlässliche, philologische aufwändige Heidegger-Hermeneutik, deren Leistung [...] hohe Anerkennung verdient."
Philosophischer Literaturanzeiger
In recent years, Heidegger's thought has been attacked by so-called animal philosophy with the accusation that it leaves no room for animal life, and even devalues it. The present study takes a look at Heidegger's entire work in order to present a diametrically opposed design. For this purpose, the difference Heidegger claims to exist between man and animal is located and interpreted within the frame of reference of ontological difference. In this way, it can be shown that animals do not differ from humans because they lack something, but because they are endowed with a fundamentally different mode of being. Starting from this observation, the author devotes herself to exploring the mode of being that is „life“ and shows that with Heidegger it is possible to speak about the living without degrading it or – which would be equally mistaken – subjecting it to a romanticizing glorification. The result is an approach to animal life that takes its otherness into account.