Welsch, Martin: Kantischer Anarchismus

Eine Auseinandersetzung mit dem Nachlasswerk Hans Friedrich Fuldas
2025. 94 Seiten. Kt 19,80 €
ISBN 978-3-465-04682-0
Politische Philosophie 1 / Political Philosophy 1

Auch als kloster_ebook_symbol_40pix.jpg erhältlich


Die Reihe Politische Philosophie / Political Philosophy versammelt internationale Forschungsbeiträge, die nach den Grundlagen des Politischen fragen. Sie bietet den Disziplinen der Geistes- und Sozialwissenschaften ein Forum für die offene und anspruchsvolle Auseinandersetzung im Streit um die Ordnung des menschlichen Zusammenlebens. Neben Schriften, die im Dialog mit der Philosophie- und Ideengeschichte stehen, umfasst die Reihe richtungsweisende systematische Arbeiten sowie Studien, die in der Reflexion auf Recht, Staat und Gesellschaft neue methodische Wege einschlagen.


Zu diesem Buch:

Seit einigen Jahren stehen die dunklen Seiten der Philosophie Kants im Brennpunkt der Aufmerksamkeit. Nicht nur beschädigen Rassismus-Vorwürfe das Ansehen Kants, auch die Humanität und moralische Integrität seines Denkens wird in Frage gestellt. Mit dem Nachlasswerk Hans Friedrich Fuldas liegt dagegen eine dezidiert helle Kant-Deutung vor. Kant wird als radikal herrschaftskritischer Denker erschlossen, der im Staat keine unbedingte Notwendigkeit sieht. Martin Welsch rekonstruiert diese Position des Kantischen Anarchismus und würdigt ihre verfassungsrechtliche Aktualität. Zugleich zeigt er den Preis auf, den die helle Kant-Deutung zu zahlen hat. Die Abspaltung der inhumanen Seiten der Kantischen Philosophie muss die Wiederkehr des Verdrängten in Kauf nehmen. Welsch sieht in Kant stattdessen einen Denker der Dialektik der Aufklärung avant la lettre. Kants späte Rechtslehre handelt vom Zusammenhang der hellen und dunklen Seiten einer nur vermeintlich reinen Herrschaftsvernunft.

"Welsch [ringt] dem Kantianismus zukunftsweisende und bedenkenswerte Schlagseiten ab."
Robert König, Universität Wien


For some years now, the dark sides of Kant's philosophy have been the centre of attention. Not only have accusations of racism damaged Kant's reputation, but the humanity and moral integrity of his thinking has also been called into question. In contrast, Hans Friedrich Fulda's legacy provides a decidedly lucid interpretation of Kant. Kant is revealed as a thinker radically critical of domination who sees no absolute necessity for political power to be concentrated in and wielded by a state. Martin Welsch reconstructs this position of Kantian anarchism and recognises its relevance to constitutional law. At the same time, he shows the price that the "bright" interpretation of Kant has to pay. The splitting off of the inhuman aspects of Kant's philosophy must take the return of the repressed into the bargain. Instead, Welsch sees Kant as a thinker of the dialectic of enlightenment avant la lettre. Kant's late theory of law deals with the connection between the light and dark sides of an only supposedly pure reason of domination.


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