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Schnell, Alexander: Die Entdeckung der PräphänomenalitätVorlesungen zur theoretischen Phänomenologie
Aufgrund der Einflüsse, die sie aus zahlreichen Wissensgebieten erhalten hat – wie etwa der Ethik, der politischen Philosophie, der Sozialphilosophie, der Psychopathologie, den kognitiven Wissenschaften oder auch der Ästhetik –, konnte in den letzten Jahrzehnten der Eindruck entstehen, die Phänomenologie habe ihre anfänglichen Ziele aufgegeben, eine Philosophie als "strenge Wissenschaft" (Husserl) oder als "Ontologie" (Heidegger) zu begründen. Tatsächlich hat die Phänomenologie seit dem letzten Drittel des zwanzigsten Jahrhunderts in Bezug auf theoretische Fragestellungen durchaus neue Wege beschritten. Diese hängen mit den Versuchen zusammen, metaphysische Fragestellungen wieder in den Vordergrund zu rücken, sowie mit dem Bestreben, die Transzendentalphilosophie zu reformieren. Die hier publizierten Vorlesungen machen es sich zur Aufgabe, diese Neuansätze vorzustellen und weiterzuentwickeln. Die neuere Phänomenologie entfernt sich von ichzentrierten, "egologischen" Ansätzen und stellt das höchste Prinzip der anschaulichen Gegebenheit in Frage. Durch ihre "Entdeckung der Präphänomenalität" eröffnet sie Perspektiven in erkenntnistheoretischer und ontologischer Hinsicht, die von der Lebendigkeit der theoretischen Phänomenologie heute zeugen. Due to the influences it has received from numerous fields of knowledge – such as ethics, political philosophy, social philosophy, psychopathology, the cognitive sciences or aesthetics – one might be lead to assume that phenomenology has abandoned its initial goals of establishing a philosophy as a "rigorous science" (Husserl) or as an "ontology" (Heidegger). In fact, since the last third of the twentieth century, phenomenology has definitely broken new ground in terms of theoretical questions. These are connected with the attempts to bring metaphysical questions back to the fore and with the endeavour to reform transcendental philosophy. The lectures published here set themselves the task of presenting and developing these new approaches. More recent phenomenology moves away from ego-centred, 'egological' approaches and questions the highest principle of descriptive givenness. Through its 'discovery of pre-phenomenality', it opens up perspectives in epistemological and ontological terms that bear witness to the vitality of theoretical phenomenology today.
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