Wiesing, Lambert: Statt Kunst

2025. 100 Seiten. Kt 14,90 €
ISBN 978-3-465-04726-1
​Klostermann Essay 13

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Wenn eine Sache als Kunst gilt, dann steht sie in dem Ruf, sehenswert, gut und wichtig zu sein. Dinge werden, weil sie Kunstwerke sind, von Staaten in gigantischen Museen gesammelt und ausgestellt; Menschen unternehmen großen Aufwand, um sich Kunst anzuschauen und kaufen sie zum Teil zu horrenden Preisen. Diese enorme Wertschätzung von Kunst geschieht mit breiter intellektueller und politischer Unterstützung: In unzähligen philosophischen, soziologischen, aber auch pädagogischen Studien wird dafür argumentiert, dass Kunst für das gelingende Leben von Menschen und eine lebenswerte Gesellschaft höchste Relevanz besitzt. 

Der Essay Statt Kunst vertritt eine radikal skeptische Position: Dass jemand etwas für ein Kunstwerk hält, ist eine ästhetisch irrelevante Meinung. Jede Sache kann ein Kunstwerk sein, aber keine Sache wird allein dadurch, dass sie ein Kunstwerk ist, beachtenswert. Kunstwerke mögen häufig fantastische Dinge sein und viele positive Wirkungen haben, aber sie haben diese nicht, weil sie Kunstwerke sind. In einer fiktionalisierten Form – mittels eines Gedankenexperiments, in dem von Kunst keine Rede ist – wird die Ansicht verteidigt, dass Gleichgültigkeit gegenüber einem Anspruch, dass etwas Kunst sei, ein Gewinn an Aufklärung ist. Der Text ist sowohl ein Plädoyer dafür, sich in Diskussionen über Kunstfragen zu enthalten, als auch für ein Zurück zu den Sachen selbst.


When something is considered art, it is regarded as worth seeing, good and important. Because they are works of art, objects are collected and exhibited in gigantic museums; people go to great lengths to view art and sometimes buy it at exorbitant prices. This enormous appreciation of art is accompanied by broad intellectual and political support: countless philosophical, sociological and educational studies argue that art is of the utmost importance for people to live successful lives and for society to be worth living in.

The essay Statt Kunst takes a radically sceptical stance: considering something to be a work of art is an aesthetically irrelevant opinion. Any object can be a work of art, but no object becomes noteworthy simply because it is a work of art. Works of art may often be fantastic things and have many positive effects, but they do not have these effects because they are works of art. In a fictionalised form – by means of a thought experiment – this essay defends the notion that indifference to a claim that something is art is a gain in enlightenment. The text is both a plea to refrain from discussions about art questions and a plea for a Zurück zu den Sachen selbst.


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