Clemens Brentanos »Romanzen vom Rosenkranz« und sein Briefwechsel mit Philipp Otto Runge
2013. 268 Seiten. Kt 28,00 €
ISBN 978-3-465-04511-3
Klostermann/Nexus 95
Für die Erforschung der Wechselbeziehung von Kunst und Literatur der Romantik stellen Clemens Brentanos Romanzen vom Rosenkranz und sein Illustrationsgesuch an den Maler Philipp Otto Runge ein interessantes Sujet dar. Auch wenn das hochambitionierte Gemeinschaftsprojekt durch Runges frühen Tod 1810 auf Seiten des bildkünstlerischen Mediums unausgeführt und seitens Brentano unvollendet blieb – von den ursprünglich geplanten 24 Romanzen wurden 19 ausgeführt –, lassen sich aus den überlieferten Materialien, dem Briefwechsel der beiden Künstler und Brentanos Nachruf auf Runge Aufschlüsse über das Verhältnis der beiden Künstler, ihre Beweggründe, künstlerischen Motivationen und konzeptionellen Überlegungen zur angestrebten intermedialen Relation ziehen.
Untersucht werden u. a. folgende Fragen: Welchen Einfluß hatte Runge im Entstehungsprozeß der Romanzen? Welchen Stellenwert hatten für Brentano die gewünschten Illustrationen? Welche Text-Bild-Relation war vorgesehen? Bestand ein Zusammenhang mit frühromantischen Maximen von der Wechselberührung der Künste? Brentano wünschte sich ausdrücklich eine 'Dominanzbildung' des bildkünstlerischen Mediums gegenüber seinem Text: Runges Illustrationen sollten als Leit- und Erlösungsmedium für das von Brentano selbst als defizient erachtete Medium der Schrift, seinen sogenannten ›Aschenhaufen der Poesie‹, fungieren.