Hamacher, Werner: Studien zu HölderlinHrsg. von Shinu Sara Ottenburger und Peter Trawny Werner Hamachers Hölderlin-Interpretationen einschließlich seiner Berliner Magisterarbeit von 1971 sind vielleicht die ersten Dekonstruktionen bedeutender poetischer Texte in deutscher Sprache. In den hier erstmals gedruckten Beiträgen, in denen der 2017 verstorbene Literaturtheoretiker sich auch mit Heideggers Hölderlin-Auslegung beschäftigt, wird strengste Philologie brilliant, elegant und geistvoll inszeniert. Wer sich in sie versenkt, wird immer wieder davor erstaunen, wie einzigartig Hölderlins Dichtung war und ist. Zugleich zeigen sie die außerordentliche Subtilität, Präzision und Originalität, die die Arbeiten Werner Hamachers auszeichnen. "Hamacher folgt ohne viel Absicherung durch fremde Forschungen einzelnen Passagen aus den Gedichten Hölderlins. Stets geht es ihm darum, sie als fortgesetzte Kritik an stabilem Sinn, Logik, eindeutiger Sprache auszulegen. [...] Hamacher liest Hölderlin [...] wie eine Exemplifikation einer prinzipiellen Vergeblichkeit, etwas auf den Begriff bringen zu können." "Herausragende Zeugnisse der Lesekunst Hamachers [...] Die Akribie, mit der er jeder Spur nachgeht, erschließt die Gedichte deutend, ohne ihr dunkles Leuchten im triumphalen Licht eindeutiger Erkenntnis aufzulösen. [Hamachers Studie zu Hölderlin] hat auch fünfzig Jahre nach ihrer Entstehung nichts von ihrer erschließenden Kraft für das Spätwerk Hölderlins verloren."
|