Wittig, Petra: Das tatbestandsmäßige Verhalten des Betrugs

Ein normanalytischer Ansatz
2005. XXIV, 440 Seiten. Kt 88,00 €
ISBN 978-3-465-03355-4
Juristische Abhandlungen Band 43


Eine überzeugende Bestimmung des tatbestandsmäßigen Verhaltens des Betrugs (§ 263 StGB) fehlt bisher. Die Betrugsdogmatik schweigt sich weitgehend über die Kriterien aus, die ein Verhalten als täuscherisch und damit als tatbestandsmäßig charakterisieren. Stattdessen entscheidet die Einordnung als (konkludentes) Tun oder nur bei Vorliegen einer Garantenstellung strafbares Unterlassen vielfach darüber, wann eine strafbare Täuschung oder eine straflose Übervorteilung vorliegt, und damit über eine Grundfrage des Betrugs, nämlich wann die Ausnutzung von Kenntnissen im wirtschaftlichen Verkehr erlaubt und wann sie verboten ist. Die Bestimmung des tatbestandsmäßigen Verhaltens anhand der Kategorien Tun und Unterlassen bringt jedoch bloße Scheinbegründungen hervor und führt außerdem zu einer wenig überzeugenden Kasuistik. Zu der gängigen Täuschungsdogmatik soll deshalb eine Alternative aufgezeigt werden, die dem interaktionistischen Charakter des Betrugs gerecht wird. Dabei wird ein normanalytischer Ansatz zugrunde gelegt, der zwischen der Innen- und der Außenperspektive des Rechts und verschiedenen Normebenen unterscheidet. Ein wesentliches Anliegen der Untersuchung ist es, die Leistungsfähigkeit eines solchen Ansatzes für die Analyse des positiven Rechts zu zeigen.

 

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