Becker, Maren: Max von Seydel und die Bundesstaatstheorie des Kaiserreichs2009. X, 320 Seiten. kt 74900 €
Angefangen bei Waitz, dessen Lehre von der "geteilten Souveränität" im Bundesstaat trotz einiger Erosionserscheinungen noch als die herrschende galt und zur Zeit der Reichsgründung noch viele Anhänger besaß, über originelle Abweichler wie Georg Meyer und die beiden prägenden Figuren der Staatsrechtslehre des späten 19. Jahrhunderts, Albert Hänel und Paul Laband, bis hin zu den neuen Sichtweisen eines Hugo Preuß und – dies den zeitlichen Rahmen der Arbeit schon überschreitend – eines Hans Kelsen zeigt dieser Vergleich vor allem eines: Die Grundbegriffe von Staat und Souveränität, das Verhältnis von Völker- und Staatsrecht, von völkerrechtlichem Vertrag und Gesetz, ja sogar die Frage, ob und vor allem warum der Staat juristische Person sei, waren keineswegs geklärt, ein Konsens kaum in Sicht.
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