Jünger Debatte Band 5"Ich glaube, dass ich eher französische Wurzeln habe." Ernst Jünger gelangte im Laufe seines Lebens mehr und mehr zu der Überzeugung, dass das Land seiner eigentlichen Rezeption Frankreich gewesen sei. Tatsächlich wurde Jünger vor allem in Paris schon seit der Zeit des Zweiten Weltkriegs ganz ohne die politischen Vorbehalte gelesen, die zuletzt allerdings auch in Deutschland weniger häufig vorgebracht werden. Jünger galt in Frankreich als Homme de lettres, dessen Texte den hohen Ansprüchen, die hier traditionell an den literarischen Stil gestellt werden, zu entsprechen vermochten. Die Jünger Debatte 5 enthält Beiträge von französischen Forscherinnen und Forschern, die der französischen Vorliebe für Ernst Jünger nachspüren. Bislang unveröffentlichte Interviews französischer Journalisten mit Jünger vervollständigen das Bild. Neben der Edition des Briefwechsels Arnolt Bronnens mit Ernst und Gretha Jünger während der Zeit des Nationalsozialismus enthält der Band auch eine Diskussion über Jüngers Verhältnis zur Neuen Rechten u.a. mit Klaus Theweleit und Volker Weiß. "In seinem Facettenreichtum sollte dieser Band eine breitere Leserschaft interessieren als nur Jünger-Forscherinnen und -Forscher; zugleich belegt er auf eindrucksvolle Weise, welche exponierte Rolle Jünger in der deutsch-französischen Literaturwissenschaft seit mehr als zwei Generationen spielt."
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