Schneider, Jens Ole: Aporetische Moderne

Monistische Anthropologie und poetische Skepsis 1890–1910
2020. 598 Seiten. Ln 98,00 €
ISBN 978-3-465-01149-1
Das Abendland N.F. 45

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Monistische Anthropologien liegen um 1900 hoch im Kurs. Gegen die platonisch-christliche Tradition definieren viele Intellektuelle der Jahrhundertwende den Menschen nicht länger als Dualität von Körper und Geist, sondern konzipieren ihn als transzendenzlosen ›Leib ganz und gar‹. Die Studie arbeitet die antidualistischen Gemeinsamkeiten in der Philosophie, Psychologie und Medizin um 1900 heraus, diskutiert aber auch die Probleme, in die sich Intellektuelle mit ihrer Entscheidung für die Immanenz verstricken. In einem zweiten Schritt zeigt die Arbeit, dass um 1900 gerade im Medium Literatur eine besondere Sensibilität für die Probleme des Monismus herausgebildet wird. Im Rahmen differenzierter Einzeluntersuchungen zu Texten Hugo von Hofmannsthals, Robert Musils und Thomas Manns wird das literarische Paradigma einer aporetischen Moderne herausgestellt, die sich von einer leibemphatischen Moderne durch eine dezidiert poetische Skepsis unterscheidet.

"Innovative Studie. Dass die Untersuchung eine entsprechende Resonanz und Weiterführung findet, ist dem Verfasser ebenso wie dem gesamten Diskursfeld unbedingt zu wünschen. Wer sich über den Monismus in der Literatur der Moderne informieren möchte, für den führt kein Weg an Jens Ole Schneiders Aporetischer Moderne vorbei."
Zeitschrift für Germanistik

Schneiders Thesen "liefern dank ihrer pointierten Zuspitzung und ihrer Verbindung mit sorgfältigen, aspektreichen Interpretationen vielfältige Anstöße für die weitere Diskussion um die Literatur der Jahrhundertwende."
Arbitrium

"Wer immer sich in Zukunft über den 'Monismus' als eine zentrale Komponente der Moderne um 1900 informieren möchte, wird zu diesem Buch Schneiders als einem Grundlagenwerk greifen müssen. Das Konzept der "aporetischen Moderne" ist insgesamt ein Lösungsvorschlag, der die Forschung einen entscheidenden Schritt weiterbringt."
Scientia Poetica


Monistic anthropologies were very popular around 1900. Contrary to the Platonic-Christian tradition, many intellectuals at the turn of the century no longer defined man as a duality of body and mind, but conceived of him as a transcendence-free ›body entirely‹. This study elaborates on the anti-dualistic commonalities in philosophy, psychology and medicine around 1900, but also discusses the problems intellectuals became entangled in with their decision for immanence. In a second step, the study shows that a particular sensitivity for the problems of monism was developed in the medium of literature around 1900. Within the framework of detailed individual studies on texts by Hugo von Hofmannsthal, Robert Musil, and Thomas Mann, the literary paradigm of an aporetic modernity set apart by a decidedly poetic skepticism from a conception of modernity emphasizing human corporeality is thrown into relief.


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