Entstehung, Wandel und Werdegang bis ins 17. Jahrhundert
2020. X, 322 Seiten. Kt 79,00 €
ISBN 978-3-465-04388-1
Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 317
Rechtsräume 3
Auch als erhältlich
Das Recht und seine praktische Anwendung sind immer auch abhängig von den gesellschaftlichen Gegebenheiten der jeweiligen Epoche. Die Handhabung rechtlicher Institute in der Vergangenheit erschließt sich deshalb oftmals nicht auf den ersten Blick. Dies gilt umso mehr für solche, die heute nicht mehr existieren wie die sächsische Läuterung, deren Spur sich bis in die mittelalterliche deutsche Rechtspraxis zurückverfolgen lässt und erst 1877/79 mit den Reichsjustizgesetzen endet. Zuletzt als Rechtsmittel verwandt, deuten frühere Formen der Läuterung noch auf einen Gebrauch als bloße Urteilserklärung hin. Den Gründen für die Entstehung, den Wandel und die Langlebigkeit der Läuterung, die über mehrere Jahrhunderte im sächsischen Prozess praktiziert wurde, widmet sich die Untersuchung.
"Die Untersuchung trägt erheblich zur Anreicherung des Wissens über die Läuterung bei. Sie wird bei zukünftigen Forschungen, deren Gegenstände auch über das sächsische Rechtsgebiet hinausgehen, zweifelsohne Beachtung finden."
Zeitschrift für historische Forschung
The law and its practical application are always dependent on the social conditions of the respective epoch. Often, therefore, the way legal institutions were handled in the past is not obvious at first glance. This applies even more to those institutions no longer extant today, such as the Saxon “Läuterung” (clarification review), which can be traced back to medieval German legal practice and ends only in 1877/79 with the German Reichsjustizgesetze. Last used as legal remedy, earlier forms of "Läuterung" still point to their predominant use as a mere declaration of judgment. This study is devoted to showing the reasons for the emergence, change and longevity of the institution of "Läuterung", which was practiced in the Saxon trial over the course of several centuries.